2010 Snow bank sharing
Wie immer kurz vor Schluss. Zwei Harrys einer befreundeten Firma schnappen sich je einen Sportler und vergnügen sich im Eiskreis, bis einer abfliegt und ein Loch in den Schneewall gräbt. Natürlich musste der andere auf derselben Stelle ausrutschen … Klar, was sonst, Liegendtransport nach Hause fürs Blech.
Ein anderer fährt vom Mittagessen heimgekommen noch schnell ne Runde im Handlingkurs und – loggisch – mäht ein paar Stangen (Streckenbegrenzung) um. Damit das nicht entdeckt wird, haut er den Rückwärtsgang rein und fährt mit Schmackes – nein wollte – zurück. Leider war ihm eines dieser sehr flachen handgefertigten Sportspielzeuge aus England gefolgt und dem saß er jetzt mit seinem Fahrzeughinterteil auf dessen Haube. Viel Arbeit für die Werkstatt und unmut beim Kunden.
2011 Beachparty
Unsere australischen Kollegen kamen aufgrund des etwas weiteren Anfahrtsweges immer für acht oder zehn Wochen. Da werden die Abende schon mal langweilig, weil die Abwechslung fehlt. Außerdem kann man die in der Heimat stattfindenden Feste nicht mitfeiern – oder doch?
Doch. Der Entschluß, eine Beachparty zu feiern, musste wohl spontan gereift sein und die Gegebenheiten – erklär ich später, sonst ist die Pointe weg – waren günstig. Das Haus wurde präpariert, alle Aussies eingesammelt und die Party stieg.
Zeitsprung zum nächsten Morgen: Der Hausbesitzer wollte nur am frühen Morgen was aus seinem Haus holen für die sonntägliche Ausfahrt und war mit den Resten der Beachparty konfrontiert. Der gesamte Wohnbereich war aufgefüllt mit einer satten Lage Holzpellets – Beach eben, in diversen Garagen gefundene Garten- oder Liegestühle und Sonnenschirme zierten das Zimmer. Da waren das bisschen dicke Luft und die Partyreste das geringere Übel. Hausbesitzer Schnappatmung, Herzrasen, Suche nach Worten …
So jetzt: Wo kommen die Pellets her? Der geübte alte Schwede weiß, dass nächtliche Anlieferung oder Abholung von Material normal ist. So fanden sich eines Morgens zwei Paletten mit in Säcken abgepackten Holzpellets für die Hausheizung im Hof ein. Und bei der Entdeckung dieser, muss wohl der Entschluss zur Beachparty gereift sein.
Es hat viel Worte und Vergorenes gekostet, den Hausbesitzer zu beruhigen.
2013 – Eigentor
Wir haben unsere Datenmaschinen in diversen Gebäuden auf dem Standort verteilt, meist da, wo sie selbst keinen Platz, der sowieso vorhanden ist, wegnehmen. Das sind dann kleinere, fensterlose Räume und zwecks der Sicherheit mit Türen gesichert, die sich selbst schließen und wo man nur ohne Schlüssel rauskommt, aber nicht rein.
Unser schwedischer Daten-Harry inspiziert zu fortgeschrittener Stunde in einem Gebäude auf dem Gelände seine Server und hat beim Versuch, die Türe nach getaner Arbeit zu öffnen, den Öffnungsgriff in der Hand – dumm gelaufen. Als Daten-Harry keine Chance sah, die Mechanik so zu beeinflussen, dass sich die Türe öffnen lässt, fängt er an zu grübeln, wie er hier rauskommt. Wenn er irgendwelche Leitungen unterbricht, merkt man es erst am nächsten Morgen und man wird ihn zum Reparieren suchen, aber nicht finden. Rufen hat er schon gleich verworfen, wer hört ihn um diese Zeit? Als er sich so im Innern des Raumes umschaut fällt ihm der Rauchmelder an der Decke auf. Er braucht Rauch, hat aber keine Kippen aber sein Feuerzeug dabei. Nun beginnt er alles Papier, das er findet, das Handbuch des Servers, so zu fleddern, dass er nicht benötigte Seiten rausreißt – lean eben – und beginnt, den Rauchmelder zu animieren, Meldung zu erstatten. Da das eine Einbahnstraße ist, also keine Antwort, sondern nur ein Signal zunächst zur internen Pforte, und dann, wenn da keiner ist, zur Feuerwehr schickt. …. Man hat ihn rasch gefunden – zündelnd, mit den ersten wichtigen Blättern des Handbuchs ….
©Jürgen Zechmann